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Werner Holenstein, Buchser Künstler 1932-1985

Werke aus der Sammlung des Dorfmuseums und Leihgaben aus privaten Sammlungen der Region

Die Hommage an Werner Holenstein ist nicht als Präsentation von Werken in der Art einer professionellen Kunstausstellung mit Kategorien wie Schaffensphasen oder Stilrichtungen gedacht. Vielmehr rufen wir hier einen Menschen in Erinnerung, der mit uns und unter uns gelebt hat, den wir kannten, dem wir häufig begegneten - einem Buchser.

So fand der letztjährige Aufruf im Buchser Bote ein erfreuliches Echo: Gegen 50 Gemälde aus Privatbesitz wurden für diese Sonderausstellung zugesagt! Diese werden - zusammen mit Werken aus der eigenen Sammlung - zum Jubiläumsanlass im Dorfmuseums ausgestellt.

Der Kunstmaler Werner Holenstein lässt sich nirgends einordnen. Konzequenz und Ehrlichkeit im Stilistischen wären ihm Einengung gewesen. Er war ein Naturtalent, naiv und genial zugleich. Seine Bilder sind mitunter weniger Kunstäusserungen als spontane Lebensäusserungen, mit all den damit verbundenen Wechseln, Höhen und Tiefen.

 

Aufbrechen, unterwegs sein, sich nicht festlegen und einordnen lassen - dieses Bedürfnis bestimmte Werner Holensteins Persönlichkeit und sein Schaffen grundsätzlich. Als der Siebzehnjährige aus dem durch den Kantonsschulbesuch vorgezeichneten Weg ausbrach, hat er in Paris die Gare de l'Est gemalt; und in den Venedig-bildern seines letzten Lebensjahrs gilst ein auffallendes Interesse den Anlegestellen für Gondeln und Vaporetti.

 

Sein ganzes Oeuvre ist Beleg dafür, dass seine Sehsucht den romanischen Ländern und dem mediterranen Lebensgefühl im besonderen galt. Nur: wenn er im süden Wärme, Sinnenfreude, Freiheit suchte, dann auch, weil er sie hier vermisste, eil er sich aus der Enge des bürgerlichen Lebens, aus der klimatischen und intellektuellen Kälte hinaussehnte. So mochte er mit dem Titel seiner Werke für die Expo 64 in Lausanne - "Joie de vivre" - nicht erreichtes meinen, sondern Ziel, Lebensziel.